Lippeverband Über 80 Jahre wasserwirtschaftliche Kompetenz
Ein Fluss ist kein Unternehmen – warum sollte er also Management brauchen? Die Antwort ist einfach: In unseren dicht besiedelten und industriell geprägten Regionen werden an ein Gewässer unterschiedlichste Anforderungen gestellt. Abwässer von Städten, Gewerbe und Industrie müssen gereinigt, das Hochwasserrisiko in Grenzen gehalten werden. Wir wollen angeln, baden, Boot fahren und vieles mehr.
Im größten Ballungsgebiet Europas zwischen Dortmund und Duisburg sowie der nördlich angrenzenden Lipperegion stehen wir zusammen mit der EMSCHERGENOSSENSCHAFT für eine moderne, kostengünstige Wasserwirtschaft mit vielfältigen Aufgaben:
• Regelung des Wasserabflusses • Minderung des Hochwasserrisikos • Abwasserreinigung • Pflege und Unterhaltung von Gewässern • naturnahe Umgestaltung offener Abwasserkanäle • Bewirtschaftung von Grund- und Regenwasser
Sicher – sauber – wirtschaftlich
Der LIPPEVERBAND wurde 1926 gegründet und ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die gemeinsam von Städten, Kommunen, Bergbau und Wirtschaftsunternehmen in Selbstverwaltung getragen und finanziert wird. Dies verpflichtet uns, ohne wirtschaftliches Eigeninteresse für die Daseinsvorsorge und das Wohl aller Bürger und zum Nutzen unserer Mitglieder zu arbeiten.
Gewässerentwicklung
Schon immer hat der Mensch Bäche und Flüsse für seine Zwecke genutzt, als Trinkwasser, zur Erholung, für den Fischfang, zur Bewässerung, zur Einleitung von Abwasser, zur Energiegewinnung und für vieles mehr. Mit den vielfältigen Nutzungen der Gewässer und ihrer Überschwemmungsgebiete, der Auen, hat sich das Aussehen der Gewässer geändert. Sie wurden funktionstüchtig gemacht, d.h. begradigt, die Ufer befestigt und das Gewässerprofil ausgebaut. Deiche, Wehre und Staustufen wurden angelegt und die Laufstrecke gekürzt. In vielen Städten wurden sie überbaut oder endeten in der Kanalisation. Andere wurden zum Abwassersammler umgewidmet. Vorrangiges Ziel war es, die Abwässer und den Regen möglichst schnell durch den Fluss abzuleiten.
Hochwasservorsorge und –schutz
Die Reduzierung des Hochwasserrisikos ist eine zentrale Aufgabe des Flussgebietsmanagements an der Lippe und ihren Nebengewässern. Während in ländlichen Bereichen oft hinreichend Flächen für zeitweilige Überflutungen zur Verfügung stehen, sieht dies in den Städten ganz anders aus. Die meisten Fliessgewässer sind auf engem Raum kanalartig ausgebaut und mit hohen Deichen versehen. Deiche und Pumpwerke dienen der Minimierung von Schäden in besiedelten, hochwassergefährdeten Gebieten. Auch landschaftspflegerische und ökologische wirkungsvolle Maßnahmen verursachen eine Dämpfung der Hochwasserwelle und sind ein wichtiger Bestandteil der Hochwasservorsorge.
Für Mensch und Natur
Die Ansprüche des Menschen an den Umgang mit unseren Gewässern haben sich geändert. Flüsse und Bäche sollen wieder verstärkt als natürliche Elemente im Raum wahrgenommen werden, zwar vom Menschen nach wie vor intensiv genutzt, aber auch nachhaltig gepflegt sowie angemessen und vorausschauend entwickelt. Heute und in der Zukunft können die Maßnahmen zur Gewässerpflege und zur Gewässerentwicklung damit in eine andere Richtung gehen. Sie zielen auf die Wiederherstellung eines intakten Fluss-Auen-Ökosystems, wo immer dies unter Berücksichtigung von Hochwasserschutz, Abwasserabfluss und industrieller wie auch landwirtschaftlicher Nutzung möglich ist. In stark besiedelten Flussauen zum Beispiel ist es nicht mehr möglich, den ursprünglichen Zustand zurückzuholen. Doch auch hier lassen sich die Bedingungen optimieren, die dem Fluss mehr Naturnähe ermöglichen. Damit erhalten viele Pflanzen und Tiere einen deutlich verbesserten Lebensraum und der Mensch vielfältiger erlebbare und naturnähere Flusslandschaften.
Die Lippeaue ist die Heimat von vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Sie können uns helfen, diesen neuen Lebensraum zu schützen. Bitte vermeiden Sie das Betreten des Naturschutzgebietes Lippeaue und leinen Sie Ihre Hunde an.